ARTIST STATEMENT
EN
In my work, I engage with the philosophy of pain. This encompasses a philosophical exploration of pain, the categorization and differentiation of pain, and the development of new formulations and definitions within a pain theory I have established. The thesis that underpins my artistic work is:
"That pain is the key to human development.“ In my work, I delve into this, primarily exploring pain in a physical context.
My own life story is the foundation of my work, and the theories and thoughts I have developed provide a subjective perspective on pain. Friedrich Nietzsche often discussed pain in the context of his philosophy of overcoming and
self-transformation. For him, pain was not only inevitable but also a necessary condition for growth and development. In my work, I engage with my personal impressions and reflect on them through my art. In my personal and artistic exploration of the theory of pain, I first focus on formulating pain for myself. I ask myself the question: What is pain?
This can be scientifically answered through the IASP = „International Association for the Study of Pain“:
„According to the definition by the World Pain Organization (IASP), pain is an unpleasant sensory and emotional experience associated with actual or potential tissue damage or described in terms of such damage.“ The term „sensory experience“ refers to how pain can be perceived as burning, stabbing, throbbing, or tearing. The term „emotional experience“ addresses the emotional aspects of pain, which can be described as agonizing, torturous, or exhausting.
These two aspects of the experience of pain are inseparably linked.
From an evolutionary perspective, pain is among the earliest, most frequent, and most profound experiences of every human being. Pain is vital for survival - despite all the suffering it can cause. From a physical standpoint, pain represents a life-preserving biological response to harmful stimuli, even when tissue damage has not yet occurred.
Pain is a universal human sensation, comparable to hunger or thirst, as well as heat or cold, and is an integral part of our sensory system with which we perceive our environment and ourselves. Research explains that pain stimuli, such as an injury to the hand, generate electrical impulses. These impulses travel along specific nerve fibers, similar to electrical cables, through the spinal cord to various centers in the brain. There is no single pain center in the brain; rather, the perception of pain arises from the activation of interconnected areas.
DE
In meiner Arbeit setze ich mich mit der Philosophie des Schmerzes auseinander. Dies umfasst eine philosophische Untersuchung des Schmerzes, die Kategorisierung und Differenzierung von Schmerz sowie die Entwicklung neuer Formulierungen und Definitionen innerhalb einer Schmerzens-Theorie, die ich aufgestellt habe. Die These, die meiner künstlerischen Arbeit zugrunde liegt, lautet:
"Schmerz ist der Schlüssel zur menschlichen Entwicklung." In meiner Arbeit gehe ich diesem Gedanken nach und untersuche dabei vorrangig den Schmerz im physischen Kontext.
Meine eigene Lebensgeschichte bildet das Fundament meiner Arbeit, und die von mir entwickelten Theorien und Gedanken bieten eine subjektive Perspektive auf den Schmerz. Friedrich Nietzsche sprach häufig über Schmerz im Kontext seiner Philosophie der Überwindung und Selbstverwandlung. Für ihn war Schmerz nicht nur unausweichlich, sondern auch eine notwendige Bedingung für Wachstum und Entwicklung. In meiner Arbeit setze ich mich mit meinen persönlichen Eindrücken auseinander und reflektiere diese durch meine Kunst. In meiner persönlichen und künstlerischen Auseinandersetzung mit der Theorie des Schmerzes konzentriere ich mich zunächst darauf, den Schmerz für mich selbst zu formulieren. Ich stelle mir die Frage: Was ist Schmerz?
Diese Frage kann wissenschaftlich durch die IASP (International Association for the Study of Pain) beantwortet werden: "Laut der Definition der Welt-Schmerzorganisation (IASP) ist Schmerz eine unangenehme sensorische und emotionale Erfahrung, die mit tatsächlichem oder potenziellem Gewebeschaden verbunden ist oder in Begriffen eines solchen Schadens beschrieben wird." Der Begriff „sensorische Erfahrung“ bezieht sich darauf, wie Schmerz als brennend, stechend, pochend oder reißend empfunden werden kann. Der Begriff „emotionale Erfahrung“ verweist auf die emotionalen Aspekte des Schmerzes, die als qualvoll, quälend oder erschöpfend beschrieben werden können.
Diese beiden Aspekte der Schmerzerfahrung sind untrennbar miteinander verbunden. Aus evolutionärer Sicht gehört Schmerz zu den frühesten, häufigsten und tiefgreifendsten Erfahrungen jedes Menschen. Schmerz ist überlebenswichtig – trotz all des Leidens, das er verursachen kann. Aus physischer Sicht stellt Schmerz eine lebensrettende biologische Reaktion auf schädliche Reize dar, selbst wenn Gewebeschäden noch nicht eingetreten sind.
Schmerz ist eine universelle menschliche Empfindung, vergleichbar mit Hunger oder Durst sowie Hitze oder Kälte, und ist ein integraler Bestandteil unseres sensorischen Systems, mit dem wir unsere Umwelt und uns selbst wahrnehmen. Forschungen erklären, dass Schmerzreize, wie zum Beispiel eine Verletzung an der Hand, elektrische Impulse erzeugen. Diese Impulse wandern entlang spezifischer Nervenfasern, ähnlich elektrischen Kabeln, durch das Rückenmark zu verschiedenen Zentren im Gehirn. Es gibt kein einzelnes Schmerzzentrum im Gehirn; vielmehr entsteht die Schmerzwahrnehmung durch die Aktivierung miteinander verbundener Bereiche.